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1. Grundriß der allgemeinen Geschichte für gelehrte Schulen - S. 15

1848 - Dil[l]ingen : Friedrich
von 4000 bis 560 v. Chr. 15 siedelten Griechen unglücklich und verlor durch einen Aufstand des Heeres sein Leben. Der Feldherr Amasis (gest. 525), den das Heer zum Kö- nige ausrief, war zwar von niedriger Abkunft, aber des Glückes würdig, das ihn auf den Thron erhob. Friedensliebe, Gerech- tigkeitssinn, Ordnung und Thätigkeit in allen Zweigen der Staats- verfassung , besonders aber die Beförderung des Handels und Verkehrs machten, daß daö Laud unter ihm seine höchste Blüthe erreichte. Doch gegen das Ende seiner Regierung drohte seinem Reiche der Untergang. Er selbst erlebte zwar den Einfall der Perser nicht mehr; aber unter seinem Sohne Psammeuit ward Aegypten durch Cambyses erobert und zu einer persischen Provinz gemacht 525 v. Chr. In Aegypten herrschten fortwährend meist erbliche Könige, Pharaonen genannt, welche in der frühesten Zeit wahrschein- lich aus der Priesterkaste, später aus der Kriegerkaste genommen wurden. Die Verwaltung des Staates knüpfte sich an die, dem Sesostris beigelegte Eintheilung des Landes in Nomen oder Tempel-Distrikte. Das Volk zerfiel in erbliche Kasten oder Stände. Die erste und wichtigste war die Priesterkaste. Sie war über ganz Aegypten verbreitet, und jeder Haupttempel hatte seine eigene Priesterfamilie, der daö umliegende Tempelgebiet gehörte. Als Erzieher und Rathgeber der Könige, so wie überhaupt als die erblichen Inhaber der Staatsämter und aller wissenschaftlichen Kenntnisse, übten die Priester den größten Einfluß im Staate. Dieser Kaste zunächst stand die der Krieger, welche aber nicht ein stehendes Heer von Söldlingen bildeten, sondern von ihrem Grundeigenthum lebten, das sie entweder selbst bauten oder durch Landleute bauen ließen. Die dritte Kaste war die der Acker- bauer, und auf diese folgte die Kaste der Gewerbtreibenden, zu welcher auch die Kaufleute gehörten, dann die der Nilschiffer, der Schweinehirten und zuletzt, als sich Aegypten dem Aus- lande nicht mehr versperrte, die der Dollmetscher, welche von den auf Psammetichs Geheiß in der griechischen Sprache un- terrichteten Aegyptiern abstammten. Aus keiner Kaste konnte man in eine andere übergehen. Das Schriftsyftem der Aegyptier bestand aus drei Schrift- arten: der demotischen oder Volköschrift, der hieratischen oder

2. Grundriß der allgemeinen Geschichte für gelehrte Schulen - S. 31

1848 - Dil[l]ingen : Friedrich
von 560 bis 323 v. Chr. 31 lief erbauten das erste große Schiff. Der Geist für gemeinsame Unternehmungen wurde rege. Jason unternahm von Jolkos aus in Verbindung mit dem Kern der griechischen Heldenjugend eine Fahrt aus dem Schiffe Argo (etwa 1250 v. Chr.) nach dem Wunderlande Kolchis am schwarzen Meere, mehr wohl aus Lust au Abenteuern, als um das goldene Vließ (Symbol des Reich- thumölzu holen, welches Phryrus schon früher dahin gebracht hatte. Eben so merkwürdig ist der Krieg, welchen um 1225 v. Chr. sieben verbündete Fürsten aus dem Peloponnes gegen daö schon mächtige Thebä unternahmen, um dem Polynices, einem Sohne des unglücklichen Oedipus und Schwiegersöhne des Adrastus von Argos, gegen seinen Bruder Eteokles beizustehen. Erst zehn Jahre später wurde der Rachekrieg durch die Söhne der Er- schlagenen erneuert und durch die Zerstörung Thebä's beendigt. Noch wichtiger und auf die Bildung der Griechen einflußrei- cher war der dritte Heroenzug, der trojanische Krieg (um 1194 v. Chr.). Paris, ein Sohn des trojanischen Königs P ria- mus, hatte treuloser Weise des Mene laus, des Fürsten von Sparta, Gemahlin, die Helena entführt. Diese Schmach zu rächen oder vielmehr aus erblichem Haß, weil Jlu s, des Priamus Großvater, einst den Tantalus vertrieben hatte, bot Aga- memnon, des Menelaus Bruder und Fürst von Argos undmy- cenä, welches damals der mächtigste Staat im Peloponnes war, das gesammte Griechenland zu einem Rachekrieg gegen die Teuk- rer auf. Huuderttauseud Krieger setzten auf zwölshundert Schif- fen unter der Oberanführung des Agamemnon nach Asien über. Die berühmtesten Fürsten, welche an diesem Zuge Antheil nah- men, waren: Achilles, Patroklus und Philoktetes aus Thessalien, Nestor aus Messenien, Diomedes aus Argolis, Ajar von Salamis, Odysseus von Jthaka, Jbomeueus aus Creta u. a. Der ausgezeichnetste Held unter den Trojanern war Hektar, des Priamus ältester Sohn. Dieser Krieg soll zehn Jahre gebauert haben und endigte mit der Zerstörung von Jliìliu, der Hauptstadt des trojanischen Reiches. Die Sieger kehrten, mit Schätzen und Kenntnissen mannigfal- tiger Art bereichert, in ihr Vaterland zurück. Außerdem bewirkte dieses mit Sieg gekrönte Unternehmen, daß die Griechen von die-

3. Grundriß der allgemeinen Geschichte für gelehrte Schulen - S. 17

1848 - Dil[l]ingen : Friedrich
v. 4000 bis 560 v. Chr. 17 besonders zu Groß-Apollinopolis, Tentyris, Theben und auf den Nilinseln Elephantine und Philä, welche auch in Trümmern noch bewunderungswürdig groß unv erhaben find. Handel trieben die Aegyptier schon in den ältesten Zeiten, doch mehr Trausito- und Passiv- als Aktivhandel, bis sie seit Psammetich mit andern Völkern in nähere Verbindung getreten waren. Der Handel im Laude war lebhaft und der Gewerbssieiß sehr groß; ihre Gewebe zeichneten sich durch Feinheit und Far- beuschmuck aus, und ihre Arbeiten in Metall waren mannigfal- tig und geschmackvoll. Ihre Gesetze zeichneten sich durch Ver- ständigkeit und Menschlichkeit aus, und das Gerichtswesen war mit großer Einsicht geordnet. Ueberhaupt waren die Aegyptier mäßig und enthaltsam, abgeschloffen und stolz gegen Fremde, und nur bisweilen wurde ihr Ernst durch schwärmerische Ausgelassen- heit verdrängt. vi. Der religiöse Zuftans dieser Völker. Die ursprünglich reine Erkenutniß Gottes artete auch unter dem, von den Noachiden abstammeuden Meuschengeschlechte bald in Abgötterei aus. Die von dem Schöpfer in die Brust eines je- den Menschen gesenkte Idee von einem höchsten Wesen, sowie das Gefühl eigener Schwäche und Abhängigkeit ließ die Menschen die- ses höchste Wesen bei großen Naturerscheinungen zwar ahnen, aber sie verwechselten, von den äußern Eindrücken beherrscht, den Schö- pfer mit dem Geschöpfe und erwiesen den Gestirnen, einzelnen Kräften der Natur, verdienstvollen Menschen, nützlichen oder schädlichen Thieren, ja selbst eigens von ihnen phantastisch ge- formten Bildwerken göttliche Ehre. So war daö Religionssystem der Babylonier Sabaiömus oder Gestirndieust. Der Einfluß der Sonne, des Mondes und der Planeten auf die Fruchtbarkeit der Erde, sowie die Er- fahrung, daß, wenn gewiße Sterne am Himmel sichtbar wären, das Pflanzen, Säen und Ernten gesegneter als zu andern Zeiten fey, veranlaßte die Menschen, die Gestirne selbst als Gottheiten zu verehren. Bald beschäftigte sich eine eigene Klasse von Men- schen (chaldäische Priesterkaste) mit fortwährender Beobachtung 2

4. Grundriß der allgemeinen Geschichte für gelehrte Schulen - S. 34

1848 - Dil[l]ingen : Friedrich
34 Zweite Periode Als ein nicht minder wichtiges Mittel zur Erhaltung derna- tionalität diente die gemeinsame Religion, vorzüglich durch die Orakel-Institute, welche bei allen wichtigen Staats-Angele- genheiten um Rath und Hilfe, um Vermittelung und Versöhnung gebeten wurden. Der griechische Religions-Cultus war von Asien und Aegypten aus durch die Einwanderer nach Griechenland ge- bracht worden. Sein Hauptcharakter war zwar auch eine sym- bolische Darstellung des Grundes und Zusammenhanges der Welt und der Naturkräfte, aber auf eine eigenthümliche Weise unter der Gestalt einer Götterfamilie und nach dem Bilde der Menschen- und Heroenwelt. Die griechischen Götter erscheinen als überir- dische Wesen mit allen moralischen Vorzügen und Mängeln der menschlichen Natur, ausgezeichnet nur vor ihren sterblichen Bil- dern durch höhere physische Kraft, durch eine erhabene und zum Theil schönere Gestalt und einen ätherischen Körper. Sie lenken die Welt und die Schicksale der Menschen nach dem unabänder- lichen Fatum und offenbaren ihren Willen entweder durch unmit- telbaren Verkehr mit denselben oder durch Orakel und Zeichen am Himmel und auf der Erde. Neben der gemeinen Volksreligion, in welcher die Götter zu Aftergebilden der Phantasie herabsanken, gab es auch noch eine geheime Religion der Gebildeten, Mysterien genannt, in denen der alte symbolische Lehrbegriff, nach welchem die Götter Gegen- stände und Kräfte der Natur in ihrem Wesen und Wirken dar- stellten, erhalten und durch Tradition fortgepflanzt wurde. Eine abgesonderte Priesterkaste gab es bei den Griechen nicht. Die höchsten Männer im Staate verrichteten gewöhnlich auch daö Priesteramt' Endlich wurde die Nation noch durch die Sprache, welche ohngeachtet der Dialekt-Verschiedenheit doch bei allen Griechen dieselbe war, zusammengehalten, vorzüglich seitdem die Gesänge Homers ein Gemeingut der Nation geworden waren. 2. Die beiden vorzüglichsten Staaten Griechenlands, s. Sparta. Unter allen griechischen Staaten ragten bald Sparta und Athen so bedeutend hervor, daß von dieser Zeit an ihre Geschichte ganz die der übrigen wird.

5. Grundriß der allgemeinen Geschichte für gelehrte Schulen - S. 35

1848 - Dil[l]ingen : Friedrich
35 von 560 bis 323 v. Chr. Die Eurystheniden oder Ägiden und Prokliden oder Eurypontiden hatten feit der dorischen Wanderung mit ihren Stammgenossen, welche späterhin Spartaner genannt -wurden, ihren Wohnsitz in und um die Stadt Sparta genommen. Von hier aus machten sie die alten Landesbewohner, die Lacedämo- ni er oder Perioiken zu kriegs- und steuerpflichtigen Untertha- nen. Die dritte Classe der Bevölkerung bildeten die Heloten (Einwohner der eroberten Stadt Helos?), welche als Haus- und Staatssklaven eine harte Behandlung zu erdulden hatten. Während der beständigen Kämpfe mit den Grenznachbarn waren, bei dem Mangel einer gesetzmäßigen Verfassung, Unruhen im Innern entstanden. Da trat um das Jahr 880 v. Chr. Lykur- gus, ein Proklide, als Retter seines Vaterlandes auf. Als sein Neffe Charilaus, über den er die Vormundschaft edel und uneigen- nützig geführt hatte, die Königswürde selbst übernommen, begab er sich auf Reisen und namentlich nach Creta, wo er die Gesetze des Minos, und nach Jonien, wo er die Gesänge Homers kennen lernte. Nach seiner Rückkehr unternahm er das große Werk der Gesetzgebung, bei dessen Einführung ihn vorzüglich das delphische Orakel unterstützte. Sein Hauptstreben ging in seinen Gesetzen darauf hin, die Spartaner zu einem mäßigen, starken und kriege- rischen Volke zu bilden. Deßhalb galt ihm in Hinsicht auf das Privatleben als Hauptgrundsatz: Jeder Bürger ist Eigenthum des Staates und demselben unbediugten Gehorsam schuldig. Er nahm daher eine neue Vertheilung des Landes vor, wornach neuntausend Theile den Spartanern und dreißig tausend den Lacedämoniern angewiesen wurden. Der Verkauf oder die Verschenkung dieser Grundstücke war verboten. Um allen Lurus zu entfernen, ordnete er das tägliche Zusammenessen der Bürger nach den Abtheilungen in dreißig Zünfte, je fünfzehn an einer Tafel, mit vorgeschriebenen Gerichten (die schwarze Suppe) an. Er verbot den Aufenthalt von Fremden, besonders von Rednern und Künstlern, das Reisen ins Ausland, sowie auch das Erlernen von Künsten und Wissen- schaften — die gymnastischen ausgenommen — und den Gebrauch anderer als eiserner Münzen. Vom siebenten Jahre an wurden die Kinder — Schwächlinge setzte man aus — in öffentlichen 3*

6. Grundriß der allgemeinen Geschichte für gelehrte Schulen - S. 36

1848 - Dil[l]ingen : Friedrich
36 Zweite Periode Gebäuden erzogen. Stärkung der körperlichen Kräfte, Gewöhnung an Schmerz, strengen Gehorsam gegen die Gesetze und an Hochachtung des Alters, Schärfung des gesunden Menschenverstandes, Aus- wendiglernen der Gefetzes-Sprüche und Kriegslieder war der Zweck der Erziehung. Die Staatsgewalten waren gegenseitig weise beschränkt. Zwei Könige, aus dem Stamme des Herakles, standen an der Spitze des Staates, als Führer im Kriege und als die ersten Magistrats- personen im Frieden. Oberstes Criminalgericht und höchste Regie- rungsbehörde unter dem Vorsitze der Könige war der Rath der Alten, bestehend aus 28 Mitgliedern, welche nicht unter 60jahren alt seyn durften und vom Volke auf Lebenszeit gewählt wurden. Die Volksversammlung entschied über Krieg und Frieden, wählte die Senatoren und stimmte über die Beschlüsse des Senates und Gesetzesvorschläge ab. Die fünf jährlich vom Volke erwähl- ten Ephoren übten als Aufseher über die Sitten und Erhaltung der Verfassung große Macht selbst über die Könige. Die neu gewonnene Kraft dieses Volkes zeigte sich vorzüglich in den Kriegen mit den Messen lern, einem tapfern, freiheits- liebenden Volke. Der erste dauerte von 743 — 724 v. Ehr. Gegenseitige Ungerechtigkeiten hatten dazu Veranlassung gegeben. Die Messenier kämpften heldenmüthig unter ihrem Könige Ar ist o- demus; mußten aber doch zuletzt unterliegen, da die Bergfeste Jthome fiel, und Aristodemuö sich aus Verzweiflung über die ver- geblich geopferte Tochter ermordete. Die Besiegten wurden zins- bar gemacht und mit Schmach überhäuft. Dieses harten Joches müde, erneuerten die Messenier den Krieg (im I. 685), dessen Ausgang lange unentschieden blieb, da sie unter ihrem helden- müthigen Führer A risto me ne s tapfer fochten, und die Spartaner durch des Tyrtäuö Schlachtgesänge zur alten Tapferkeit begeistert wurden. Erst als die Festung Ira durch Verrath gefallen war, hörte Messenien auf einen Staat zu bilden (668 v. Ehr.). Hundert Jahre verflossen hierauf im Frieden. Nun aber griffen die Spar- taner wiederholt Arkadien (Tegea) und Argos an und erhöhten dadurch so ihren Kriegsruhm, daß sie, als Hauptmacht in Griechen- land, vom lydischen Könige Crösus zum Bunde gegen die Perser und vom Jsagoras in Athen gegen die Partei der Alkmäouiden aufgerufen wurden.

7. Grundriß der allgemeinen Geschichte für gelehrte Schulen - S. 37

1848 - Dil[l]ingen : Friedrich
v. 560 bis 323 v. Chr. 37 b. Athen. Früher als die übrigen Griechen gelangten die Einwohner von Attika zu bürgerlicher Ordnung und Gesetzlichkeit. Anfangs regierten auch hier Könige, unter welchen Theseus (um 1300 v. Chr.) und Codrus die berühmtesten sind. Als letzterer bei einem Einfalle der Dorer im I. 1068 v. Chr. freiwillig sein Leben zum Wohle des Staates aufgeopfert hatte, hoben die Athener die königliche Würde auf und wählten den Me don, des Codrus ältesten Sohn, zum Archonten. Diese Würde war anfangs erblich und lebenslänglich, doch mußten die Archonten Rechenschaft von ihrer Verwaltung des Staates vor dem Volke, welches in Edle, Ackerbauende und Gewerbtreibende zerfiel, ablegen. Als aber Alkmäon imi. 752 v. Chr. gestorben war, ertheilte man die Archontenwürde auf zehn Jahre, und seit 682 v. Chr. nur auf Ein Jahr und zwar nicht Einem, sondern neun Archonten, die sich in die Staatsverwaltung theilten. Durch die steigende Uebermacht und Willkühr der Aristokraten zu sehr gedrückt, forderte das Volk den Archonten Drako, einen sittlich strengen Mann, im I. 622 v. Chr. auf, Gesetze abzufassen. Diese konnten aber wegen ihrer Strenge nicht angewendet werden, indem nach denselben alle Vergehungen ohne Unterschied mit dem Tode oder ewiger Verbannung bestraft werden sollten. Der Parteienkampf stieg bis zur anarchischen Zerrüttung. Da trat auch in Athen ein Gesetzgeber als Retter des Staates auf. Solon, ein Codride und erster Archon, erhielt im I. 594 v. Chr. den Auftrag, eine Constitution zu entwerfen. Dieser weise Mann ging dabei von dem Grundsätze aus, daß im Staate alle Bürger im Wesentlichen einander gleich, aber die politischen Rechte und Pflichten der Einzelnen nach ihren Leistungen und ihrer Würdigkeit sich richten sollten, und daß nur bei einer freien Entwickelung aller Kräfte des Menschen für daü Wohl und den Ruhm eines Volkes gesorgt werden könne. Als vorläufige Maaßregeln ordnete er die Scisachtheia d. i. eine Erleichterung der Schuldenlast, indem er den Geldwert!), und zwar die Mine von 75 Drachmen zu 100 Drachmen erhöhte, sowie

8. Grundriß der allgemeinen Geschichte für gelehrte Schulen - S. 77

1848 - Dil[l]ingen : Friedrich
77 von 323 v. Chr. bkö auf Christus. zweite und dritte durch einen Sieg der Römer, der vierte durch den Zweikampf des M. Valerius (Corvus) mit einem galli- schen Krieger und durch den Sieg des L. Für ins Caini lluö, des Sohnes des Diktators, entschieden. 4) Roms Kriege mit den Samuitern. Wichtiger und einflußreicher als alle bisherigen Kriege, welche meist nur zur Erhaltung und Sicherung des Priucipates geführt wurden, war der Kampf mit den Samuitern, der kräftigsten und kühnsten Völkerschaft Mittelitaliens. Cr dauerte mit kurzen Unterbrechungen mehr als fünfzig Jahre (v. 343 — 290 v. Chr.) und wurde, indem aus demselben der letzte Krieg mit den Latinern und Etruskern und ein allgemeiner Angriff aller übrigen Völker Italiens hervorbrach, ein Kampf um Italien, ja um die Welt- herrschaft selbst. Mit ihm begann Roms Heldenperiode. Die Ursache des ersten Samuiterkrieges war der Kampf der Samniter mit den Sidicinern, welche von Capua, der Hauptstadt Campa- nieus, Hilfe erhalten hatten, aber dennoch geschlagen worden waren, worauf die Campaner bei den Römern um Schutz nachsuchten. Die Römer siegten in der entscheidenden Schlacht am Berge Gaurus unter M. Valerius Corvus und bald nachher bei Sueffula. Derhieraufabgeschlosseueseparatfriebezwischen Rom (ohne Latium) und den Samuitern ging in ein Bündniß über 341 v. Chr. Die Latiner, welche den Römern gegen die Samniter Bei- stand geleistet hatten, foderten bei dem zu ermittelnden Frieden gleiche Rechte mit den römischen Staatsbürgern, worüber der römische Senat aufs Höchste erbittert wurde. Das römisch-sam- nitische Heer siegte unter T. Maulius Torquatus in der blutigen Schlacht am Vesuv vorzüglich dadurch, daß P. Decius Mus sich freiwillig dem Tode weihte. Ein zweiter bei Minturnä (338) erfochtener Sieg des T. Maulius, welcher seinen eigenen Sohn, weil er gegen sein Verbot einen latiuischen Befehlshaber im Zweikampfe erlegt hatte, mit dem Tode bestrafte, hatte die Unterjochuug Latiums zur Folge. Seitdem verschwinden auch die Sidiciner, gleichwie die Volsker. Diese Ausdehnung der römischen Herrschaft war den Sam- nitern nicht gleichgiltig, um so weniger, als ihnen auch das

9. Grundriß der allgemeinen Geschichte für gelehrte Schulen - S. 39

1848 - Dil[l]ingen : Friedrich
39 von 560 bis 323 v. Chr. durchgegangen, so mußte er seine völlige Bestätigung durch den Areopagus erhalten, welcher aus den abgehenden Archonten besetzt wurde. Dieser ehrwürdige Rath, schon srüher angeordnet, wurde von Solon verbessert und so eingerichtet, daß er gleichsam den Grundpfeiler der Verfassung ausmachte. Er mußte nicht nur die Beschlüsse der Volksversammlung prüfen und nach Gutbefinden bestätigen oder für nichtig erklären, sondern auch die Aufsicht über die Sitten der Bürger führen und das Betragen der abgegangenen Archonten untersuchen. Er entschied über Leben und Tod. Zur Besetzung der übrigen Gerichte wurden alljährlich sechs tausend Bürger als Geschworene (Heliasten) durch das Loos bestimmt. Eben so weise waren Solonö Verordnungen in Rücksicht des Privatlebens, besonders aber der Erziehung. Kein Bürger durfte in politischen Parteiungen bei Lebensstrafe neutral bleiben, um bei einem jeden eine stets rege Theilnahme am Gemeinwohle des Staates zu erhalten. Müssiggang war aufs strengste verbot?». Die ärmern Bürger trieben gewöhnlich Ackerbau, Schifffahrt und Handwerke; die reichern beschäftigten sich mit Künsten und Wissen- schaften und übernahmen dann öffentliche Aemter. Solon hatte die neue Gestaltung des Staates auf hundert Zahre für unabänderlich erklärt. Nichts desto weniger bemächtigte sich Pisistratus, als Haupt und Liebling der Volkspartei, durch List der Alleinherrschaft in Athen. Er wurde zwar durch die Alkmäonioen, an deren Spitze Mega kl es stand, zweimal ver- trieben; als er aber um 538 v. Chr. dieselbe zum dritten Male an sich gerissen hatte, behielt er sie bis an sein Ende (528) und trug sie sogar an seine Söhne über. Die Alleinherrschaft (Tyrannis) der Pisistratiden war aber keineswegs drückend. Sie ließen die Solon'sche Verfassung fortdauern und suchten das Volk daran zu gewöhnen; sie beförderten Gewerbe, Künste und Wissenschaften, und Pisistratus war cs, der die Homerischen Gesänge durch Dias- keuasten sammeln und ordnen ließ. Sein Sohn Hipparchus ahmte das Beispiel des Vaters nach, wurde aber dennoch von zwei beleidigten Feinden, Harmodiuö und Aristogiton, im I. 514 v. Ehr. ermordet. Darüber erbittert, fing sein Bruder Hippias an, mit mehr Strenge zu herrschen, beschleunigte aber dadurch seinen Sturz. Die verbannten Alkmäoniden besetzten mit

10. Grundriß der allgemeinen Geschichte für gelehrte Schulen - S. 79

1848 - Dil[l]ingen : Friedrich
von 323 v. Chr. bis auf Christus. 79 5) Die Römer unterwerfen sich Unteritalien im Kriege mit Tarent und dem Könige Pyrrhus. Bald fanden die Römer nach Besiegung der Samniter eine Veranlassung, ihre Herrschaft auch in Unteritalien zu begründen. Thurii, von den Bruttiern und Lucanern belagert, rief die Römer zu Hilfe; C. Fabricius entsetzte die Stadt und legte eine römische Besatzung in dieselbe. Obwohl die Römer mit Tarent, daö die reichste und mächtigste griechische Colonie in Unteritalien, aber durch Ueppigkeit verweichlicht war, einen Vertrag abgeschlossen hatten, der ihre Schifffahrt bis zum Vorgebirge Lacinium beschränkte, erschien Cornelius doch mit zehn bedeckten Schiffen vor dieser Stadt. Die Tarentiner nahmen fünf derselben weg, eroberten nach Vertreibung der römischen Besatzung Thurii und beleidigten eine deßhalb an sie abgeschickte Gesandtschaft. Darüber entstand ein Krieg, und die Tarentiner reizten nicht nur die Samniter, Etrurier und Bojer gegen Rom auf, sondern riefen auch deir König Pyrrhus von Epirus zu Hilfe. Dieser kam mit einem Heere und zwanzig Elephanten nach Italien, errang bei Hera- klea am Siris (280) einen so theuer erkauften Sieg, daß er durch seinen Freund, den Thessalier Cineas, einen gewandten Redner und Staatsmann, dem Heldenvolke den Frieden anbieten ließ. Schon war der Senat im Begriff, den Antrag anzunehmen. da ließ sich der alte Appius Claudius', der Blinde, in den Tempel tragen, wo die Senatoren versammelt waren, und ver- eitelte durch seine strafende Anrede die Unterhandlung. Cineas konnte, da er seinem Herrn Bericht erstattete, sich nicht enthalten, zu sagen, Rom sei ein wunderbarer Staat seiner trefflichen Ver- waltung und dem Leben seiner Bürger nach; der versammelte Senat habe ihm eine Versammlung von Königen zu seyn geschienen. Während sich Pyrrhus zu Tarent in den Winterquartieren befand, schickten die Römer Gesandte an ihn, um die Auslösung der Gefangenen zu bewirken. Unter diesen Gesandten war auch Fabri- cius, der sich eben so wenig von Pyrrhus durch Geld bestechen, als durch einen Clephanten erschrecken ließ. Die Gefangenen wurden zwar nicht ausgelöst, durften aber nach Hause gehen, um ihre Familien zu sehn» »md mit ihnen daö Fest der Saturnalien
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